Der EV Ravensburg hat in der Regionalliga Südwest gegen den Schwenniger ERC eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben und unglücklich mit 2:3 nach Penaltyschießen verloren. Spielentscheidend war eine umstrittene Spieldauerstrafe gegen den EVR in der Schlussphase.

Der EVR begann vor erneut rund 250 Zuschauern stark und hatte durch den durchgelaufenen Verteidiger Lubso Sekula schon nach 20 Sekunden seine erste Großchance. Danach gab es hintereinander zwei Strafzeiten gegen Ravensburg. Schwenningen zog sein Powerplay mit viel Druck auf, die Hausherren verteidigten jedoch ebenso gekonnt und kamen ohne Schaden über diese Auftaktphase.

Danach knüpfte der EVR an das sehr starke erste Drittel gegen Heilbronn an und erarbeitete sich Großchance um Großchance. Es sollte sich am Ende rächen, dass die Möglichkeiten gegen den vorzüglichen Schwenninger Torhüter Fabian Hoppe liegen ließ. Es dauerte bis zur 13. Minute, ehe der EVR zum hoch verdienten Führungstreffer kam. Johann Katjuschenko legte in Überzahl die Scheibe zurück auf Bernhard Leiprecht an der blauen Linie, dessen Schlenzer Christopher Repka unhaltbar abfälschte. In der 24. Minute rettete der Pfosten für Schwenningen und den Nachschuss setzte Leiprecht etwas zu hoch an. Das längst fällige 2:0 fiel erneut bei Ravensburger Überzahl in der Schlussminute des ersten Drittels. Repka und Dominik Fehr setzten Sekula in Szene, der in Schussposition laufen konnte und einen hohen Schuss in die Maschen setzte.

Auch im zweiten Drittel fühlte man sich an die Vorwoche erinnert. Die Gäste kamen deutlich konsequenter aus Kabine und gewannen zunehmend die Oberhand. ERC-Kapitän Christian Kohn war in der 27. Minute zum Anschlusstreffer erfolgreich, der zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient war. Schwenningen setzte energisch nach und EVR-Trainer Martin Masak nahm bereits in der 27. Minute eine Auszeit, um sein Team wieder in die Spur zu bringen. Dieses tat sich zunächst unverändert schwer mit dem Schwenninger Dauerdruck. In der 34. Minute hatten die Gäste den Ausgleich vor dem leeren Tor buchstäblich auf dem Schläger und auch der Nachschuss strich nur um Zentimeter am Gehäuse vorbei. Nach dieser brenzligen Szene konnte der EVR wieder Akzente durch Konter setzen, wobei insbesondere der antrittsschnelle Simon Heckenberger mehrfach einem Treffer nahe war.

Wie nötig das dritte Tor gewesen wäre, sollte sich am Ende zeigen. Der EVR bekam das Spiel zunächst wieder in den Griff. Die beste von mehreren Chancen vergab in der 48. Minute Johann Katjuschenko, alleine vor Hopp. In der 52. Minute die umstrittenen Szenen. Eine diskussionswürdige Attacke gegen Repka ließ der Schiedsrichter laufen, um Sekunden später gegen Fehr umso härter durchzugreifen. Der EVR-Kapitän fuhr einen harten Check an der Bande. Sein Gegenspieler blieb liegen, konnte aber nach einem Gang auf die Bank sofort weitermachen. Da hatte der Schiedsrichter Fehr bereits in die Kabine geschickt. Aus EVR-Sicht eine zu harte Entscheidung. Für die Proteste gab es eine Bankstrafe obendrauf. Fast zwei Minuten lang spielte der EVR eine ausgezeichnete doppelte Unterzahl. Acht Sekunden, bevor man wieder zu viert gewesen wäre, war Andreas Erlenbusch jedoch hoch in den Winkel zum 2:2 erfolgreich.

Noch hatte der EVR drei weitere Minuten in Unterzahl zu überstehen, was mit großem Kampf gelang. Auch in der verbleibenden Zeit hatte Schwenningen die besseren Möglichkeiten, so dass man im Ravensburger Lager froh sein musste, wenigstens einen Punkt über die Zeit gerettet zu haben. Im Penaltyschießen traf nur Schwenningens Marcel Thome, so dass die Gäste nach einem packenden Derby auch den Zusatzpunkt mit nach Hause nehmen konnten.

EVR-Schwenningen 2:3 (2:0, 0:1, 0:1, 0:1) 1:0 (12:55, 5-4) Christopher Repka (Bernhard Leiprecht, Johann Katjuschenko); 2:0 (19:35, 5-4) Lubos Sekula (Dominik Fehr, Repka); 2:1 (26:05) Christopher Kohn (Andreas Erlenbusch); 2:2 (53:28, 5-3) Erlenbusch (Kohn); 2:3 (P) Marcel Thome Strafen: EVR 11 + 20; Schwenningen 8)