Das Regionalligateam des EV Ravensburg hat Tabellenführer Bietigheim in einem begeisternden Spiel mit 5:1 geschlagen. Die Höhe des Ergebnisses täuscht darüber hinweg, dass es bis zum Schluss eine prickelnde Partie war. Beim EVR kämpfte jeder für jeden. Das Team zeigte mit einer disziplinierten und entschlossenen Leistung den unbedingten Willen, endlich den ersten Heimsieg zu landen.

Schon auf der Anfahrt lief es nicht für die 1b der Steelers. Über vier Stunden brauchten sie bis Ravensburg und das Spiel konnte erst mit 30 Minuten Verspätung beginnen. Trotz der langen Zeit im Bus legten die Gäste auf dem Eis sofort das erwartete Tempo vor und erspielten sich optisch ein Übergewicht. Wurde ein schön spielender EVR in den letzten Heimspielen regelmäßig ein Opfer der Effizienz der Gastmannschaften, so war es diesmal umgekehrt.  Lubos Sekula konnte bereits in der 5. Minute eine der ersten EVR-Chancen mit einem hohen Schuss zur Führung abschließen. Christopher Repka und Marius Breuer hatten den Abwehrspieler in Schussposition gebracht.

Bereits drei Minuten später hieß es 2:0. Der Gästetorhüter konnte eine Bogenlampe von Bernhard Leiprecht auf Brusthöhe nur abprallen lassen und Andre Martini war goldrichtig zu Stelle. Der EVR drehte nun auf, spiele selbst schnell und aggressiv und hatte die Gäste im Griff. Hoch verdient ging es mit 2:0 in die Pause.

Am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Abschnitts spielte der EVR fast eine Minute in doppelter Überzahl, aber das dritte Tor wollte nicht  fallen. Auch im zweiten Drittel war der EVR zunächst die gefährlichere Mannschaft. In der 26. Minute setzten die 200 Zuschauer bereits zum Jubel an, doch Johann Katjuschenko wurde die Scheibe im letzten Moment vom Schläger gestochert.

Wenig später sah es nach einer Strafe gegen den EVR zunächst eher nach dem Anschlusstreffer für Bietigheim aus. Doch Simon Heckenberger schnappte sich auf der linken Seite den Puck, marschierte über das ganze Spielfeld, passte in die Mitte zu seinem Bruder Philipp und der mitgelaufene Lubos Sekula konnte zum 3:0 in Unterzahl verwerten. Dieser Treffer rüttelte Bietigheim endgültig wach. Angriff auf Angriff rollte nun auf das von David Heckenberger erneut ausgezeichnet gehütete EVR-Gehäuse. Das 3:1 fiel nach einer eher harmlosen Aktion. Ravensburg brachte die Scheibe nicht aus dem Drittel. Es folgte ein Pass vors Tor wo Marco Windisch gar nicht richtig zum Schuss kam, aber die Scheibe langsam über die Linie schlitterte.

Im Schlussdrittel drängte Bietigheim auf den Anschlusstreffer. Etliche Male hatte der EVR Glück, war aber mit Kontern stets gefährlich. Bei einem schnellen Gegenstoß fiel in der 52. Minute das vorentscheidende 4:1. Denis Erdelean traf nach einem Pass von Leiprecht hoch aus spitzem Winkel ins lange Eck. Die Steelers gaben das Spiel noch längst nicht verloren. Bereits fünfeinhalb Minuten vor dem Ende nahmen sie ihren Torhüter vom Eis. Nun brannte es lichterloh im EVR-Drittel. Die Ravensburger ließen sich einschnüren und versuchten mit Distanzschüssen ihr Glück. Erdelean traf in der 57. Minute nur den Außenpfosten. In der 58. Minute gewann Philipp Heckenberger gegen seinen Gegenspieler das Laufduell und konnte zum 5:1 einschießen.

EV Ravensburg-SC Bietigheim 5:1 (2:0; 1:1:2:0)

1:0 (4:07) Sekula (Breuer, Repka); 2:0 (6:51) Martini (Leiprecht, J. Katjuschenko); 3:0 (26:40) Sekula (Ph. Heckenberger, S. Heckenberger, 4-5);  3:1 (36.13) Windisch (Heintz, Vostarek); 4:1 (51;34) Erdelean (Leiprecht, Martini); 5:1 (57:53) Ph. Heckenberger (Repka, EN)

Strafen: EVR 12, Bietigheim 12+10