Dem EVR ist nach dem Aufstieg in die Landesliga der zweite große Coup versagt geblieben. Im Finale um die bayerische Bezirksligameisterschaft zogen die Oberschwaben gegen den ERC Regen in zwei spannenden und hart umkämpften Spielen den Kürzeren. Zu Hause gab es mit 6:8 die erste Heimniederliga dieser Saison, auswärts ging das zweite Spiel mit 5:2 verloren.

Die durchaus mögliche Meisterschaft gab der EVR vor der stolzen Kulisse von über 600 Zuschauern, unter ihnen Bürgermeister Simon Blümcke und der stellvertretende Eishockeyobmann des bayerischen Verbandes Alfred Doenicke, in der CHG Arena aus der Hand. 5:3 lag man im letzten Drittel vorne, um dann noch fünf Gegentore zu kassieren. Bemerkbar machte sich am Ende, dass mit den Verteidiger Lous Delsor, Pablo Koidl und Robin Urbaniak sowie den Stürmern Philipp Heckenberger und Marcel Mezler eine komplette Reihe aus den Stammformationen fehlte.

Prickelnde Spannung bereits im ersten Drittel. Zwei Mal lag der EVR durch Tore von Marco Gutekunst in der 12. Minute und einen Überzahltreffer von Johann Katjuschenko in der 16. Minute vorne. Regen konterte beide Male nur wenig später durch David Bilek und Alexander Braun, so dass es mit 2:2 in die Kabinen ging.

Im zweiten Drittel ging Regen schon in der 23. Minute durch Armin Rotzinger in Führung. Danach lief alles für den immer stärker werdenden EVR, der vor allem das starke tschechische Brüderpaar Filip und David Michel im Sturm der Gäste immer besser in den Griff bekam. In der 26. Minute glich Alex Katjuschenko aus. Fünf Minuten vor der zweiten Pausensirene erzielte Fabian Herzog die neuerliche Führung für den EVR.

Im Schlussdrittel ging es gerade so weiter. Steffen Kirsch traf in der 47. Minute zum 5:3. Zwei Minuten später musste ein Ravensburger nach einer Rangelei vor dem Regener Tor zwei Minuten länger als sein Kontrahent auf die Strafbank. Fatale Folge war der Anschlusstreffer für Regen. Fast exakt zwei Minute später drückte Filip Michel die Scheibe zum Ausgleich über die Linie. Weitere zwei Minuten später war bei einer „Bogenlampe“ von Regens Starverteidiger Jaroslav Koma dem überragenden EVR-Goalie Jonas Waldherr die Sicht versperrt. Es stand 6:5. Das Spiel war aus der Hand gegeben.

Der EVR rannte verzweifelt an. Zweieinhalb Minuten vor Schluss markierte David Michel das 7:5. Der EVR gab noch nicht auf. Coach Martin Masak nahm schon über zwei Minuten vor dem Schlusspfiff den Torhüter vom Eis. Mit Erfolg. Alex Katjuschenko traf zum Anschlusstreffer, 80 Sekunden waren noch zu spielen. Der EVR hatte erneut Chancen. 49 Sekunden vor dem Ende fiel Koma vor dem Regener Tor die Scheibe vor den Schläger und er traf aus der Distanz präzise in die Mitte des verwaisten EVR-Gehäuses.

Strafen: EVR 8, Regen 14

Im Rückspiel peitschten 450 Zuschauer in der engen Regener Halle die Heimmannschaft nach vorne. Der EVR stand sofort unter Druck, konnte aber in 9. Minute vorlegen. Robin Prätz zog in Überzahl von der blauen Linie trocken ab und traf. Der EVR hatte in diesem Spiel wesentlich größere Schwierigkeiten als zwei Tage zuvor, die Michel-Brüder in den Griff zu bekommen. Filip Michel glich in der 12. Minute aus. Philipp Weinzierl schoss Regen in der 14. Minute in Führung.

Das zweite Drittel war geprägt durch zunehmende Strafbankbesuche der Ravensburger, die sich zu leicht provozieren ließen. In Überzahl gelang Filip Michel in der 22. Minute das 2:1. In der 27. Minute brachte Adrian Kirsch den EVR mit einer feinen Einzelleistung heran. Doch nun war auf Regener Seite David Michel an der Reihe. In der 30. Minute stellte er bei erneuter Überzahl den Zwei-Tore-Abstand wieder her. In der 37. Minute schloss er einen  gemeinsam mit Bruder David gefahrenen bilderbuchmäßigen Konter mit dem 5:2 ab. Ärgerlich, dass es die einzige Situation war, in der im zweiten Drittel der EVR einen Mann mehr auf dem Eis hatte.

Im Schlussdrittel waren beide Strafbänke gut gefüllt, mitunter mit mehreren Spielern. Der EVR kämpfte bis in die Schlussminuten und vermittelte das Gefühl, dass dieses Match noch längst nicht entschieden. Chancen, zu verkürzen, waren da. Im Stadion herrschte Hochspannung bis zum Schluss.

Nach dem Abpfiff war Party in der Halle mit dem Pokal in der Minute. Die EVR-Cracks zogen sich zum Pizzaessen in die Kabine zurück. Es war der leise Abschluss einer herausragenden Saison.

Strafen: Regen 21, EVR 31