Der EVR hat mit einem 3:4 gegen den EC Eppelheim die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen müssen. Die Badener hatten mit Torhüter Jeromy Semtner den Mann des Abends in ihren Reihen und konterten den EVR in den entscheidenden Szenen fast schulbuchmäßig aus. Die Niederlage hat Folgen. Nicht nur Eppelheim, sondern auch Hügelsheim zog in der Tabelle vorbei und verdrängte den EVR auf Platz vier. Am kommenden Sonntag um 18 Uhr zu Hause gegen Stuttgart muss nun der Play-off-Platz verteidigt werden.

Wie zuletzt gegen EKU Mannheim tat sich der EVR vor dem gegnerischen Tor sehr schwer. Die Ravensburger hatten zwar mehr Scheibenbesitz. Die Angriffsaktionen waren aber zu durchsichtig. Mit Distanzschüssen bei überwiegend freier Sicht war Semtner, der aus der AHL nach Eppelheim verpflichtet wurde, nicht beizukommen. Eine frühe Unterzahl in den Anfangsminuten spielte der EVR souverän und schien zunächst Sicherheit zu bekommen. In der 11. Minute war es bei einem Konter geschehen. Eppelheim überspielte die Ravensburger Hintermannschaft und Marc Bruns verwandelte aus kurzer Distanz halbhoch neben den langen Pfosten.

Im zweiten Abschnitt baute der EVR mehr Druck vor dem Gästetor auf. Semtner wurde ko

Dieses war die letzte Chance: Auch Andre Martini (links) und Lubos Sekula (rechts) scheitern an Eppelheims Amerikaner Jeromey Semptner.

nsequenter die Sicht zugestellt, die Situationen wurden gefährlicher. Erfolgreich war aber wieder Eppelheim. In der 24. Minute fälschte Marco Haas einen harten Schuss von der Seite ins EVR-Gehäuse ab. Spätestens jetzt war klar, dass es schwer werden würden. Mit einem groben Foul an der Bande und einer daraus resultierenden Spieldauerstrafe brachte Eppelheim den EVR wieder zurück ins Spiel. Zunächst aber stockte den rund 200 Zuschauern der Atem. Fabio Valenti blieb minutenlang benommen liegen, musste mit der Trage vom Eis geschoben werden und kam unmittelbar zum Nähen ins Klinikum. Er konnte das Krankenhaus aber noch am Abend verlassen.

Seine Teamkollegen nutzten die Überzahl in der 31. Minute zum Anschlusstreffer durch Steffen Kirsch. Nun berannten die Oberschwaben das Gästetor, scheiterten aber auch mit besten Möglichkeiten an Semtner. Mit einer schier unglaublichen Parade verhinderte der Amerikaner in der 35. Minute den Ausgleich, als er quer durch den Torraum ins bedrohte Eck hechtete. Wie schon beim „Phantomtor“ in Bietigheim kam es in der Schlusssekunde des zweiten Drittels zu der Szene, die die Entscheidung einleitete. Lubos Sekula handelte sich eine Strafe wegen Ellenbogenchecks ein. Eigentlich kein Drama, wäre nicht kurz nach Wiederanpfiff eine weitere Strafe hinzugekommen. 17 Sekunden, bevor Ravensburg wieder zu viert gewesen wäre, erzielte „Eisbär“ Michael Dorfner das 1:3.

Der Treffer leitete die Niederlage ein. Der EVR kam durch Kirsch in der 46. Minute wieder heran, doch nur drei Minuten später saß ein weiterer Konter der cleveren Gäste zum 2:4. Der EVR hatte sich nun darauf besonnen, es aus kurzer Distanz gegen Semtner zu probieren und war mit Steffen Kirschs drittem Treffer in der 57. Minute mit dem erneuten Anschluss erfolgreich. Der Ausgleich lag danach mehrfach in der Luft, doch Eppelheim nahm durchaus verdient die Punkte mit nach Hause.

EVR-EC Eppelheim 3:4 (0:1; 1:1; 2:2)
0:1 (10.57) Bruns (Pister, Gottschalk); 0:2 (23:02) Haas (Jacobaschke, Bruns); 1:2 (30:19) Kirsch (Leiprecht, Sekula) (5-4); 1:3 (41:43) Dorfner (Wilts, Gottschalk) (5-3); 2:3 (45:06) Kirsch (Gehlert, Lenuweit); 2:4 (49:37) Haas; 3:4 (56:26) Kirsch (Leiprecht, Martini)

Strafen: EVR 10; Eppelheim 10 + 5+ 20