Mit einem 6:3 beim Tabellenführer EHC Zweibrücken hat der EV Ravensburg in der Regionalliga Südwest seine schwarze Serie von zuletzt vier Niederlagen in Folge beendet. Mit einer starken Leistung haben die Oberschwaben die Tür zu den Playoffs wieder weit aufgestoßen. Am Freitag kommt es in der heimischen Eissporthalle nun zum „Showdown“ gegen Meister Bietigheim.

Der Eishockeyabend in Zweibrücken begann mit einer schönen Geste der „Hornets“ und ihrer Fans. In den letzten Wochen haben sie für den schwer verunglückten EVR-Spieler Maximilian Lenuweit gesammelt und dabei auch drei Trikots aus ihrer Meistersaison versteigert. EHC-Kapitän Stephen Brüstle überreichte EVR-Kapitän Johann Katjuschenko einen Scheck über 1000 Euro.

Ins Spiel gingen die Ravensburger mit dem ganzen Frust über die teils unglücklichen Spielverläufe der letzten Wochen und überrannten die Gastgeber in den Anfangsminuten förmlich. Schon nach 74 Sekunden zog Jonas Mikulic auf und davon und es hieß 0:1. Es folgte die erste Strafzeit für Zweibrücken, die wieder die zweite EVR-Reihe in der 4. Minute zum 0:2 verwertete. Torschütze wieder Mikulic. Nur eine Minute später setzte Verteidiger Martin Wenter zu einem seiner Gegenstöße an und es hieß 0:3. Gespielt waren vor fast 900 Zuschauern nicht einmal fünf Minuten.

Zweibrücken fing sich wieder und zeigte, dass die Mannschaft nicht umsonst ganz oben steht. Der wieder ins Team zurückgekehrte Vladimir Zvonik verkürzte auf Vorlage von Daniel Radke in der 11. Minute auf 1:3. Es war die einzige Szene, in der sich die ansonsten so gefährliche erste Reihe der „Hornets“ erfolgreich durchsetzen konnte.

Eine Strafe, die sich der EVR kurz vor Drittelende einfing, rächte sich zu Beginn des zweiten Abschnitts mit dem 2:3 durch Claudio Schreyer. Zweibrücken drückte auf den Ausgleich und der EVR kam in der Schlussphase des Drittels in äußerste Bedrängnis, als kurz hintereinander drei Oberschwaben in die Kühlbox geschickt wurden. Eine Minute lang musste man sogar mit zwei Mann weniger auf dem Eis auskommen. Unterzahl aber beherrscht das Team, das war schon mehrmals zu sehen.

Die Wende wieder zum Besseren für den EVR kam in der 46. Minute. Zweibrücken leistete sich in der neutralen Zone einen Abspielfehler. Philipp Heckenberger schnappte sich die Scheibe und spielte Alex Katjuschenko an. Dieser versetze die Hintermannschaft der „Hornets“ und erhöhte auf 2:4. Ausgerechnet bei Ravensburger Überzahl wurde es in der 53. Minute wieder spannend. Ein Verteidiger vertändelte vor dem eigenen Tor die Scheibe. EHC-Stürmer Fabian Fellhauer nahm das Geschenk dankend an und es hieß nur noch 3:4.

Eine unglückliche Szene für Zweibrücken ging dem vorentscheidenden fünften EVR-Treffer voraus. Torhüter Sebastian Trenholm musste nach einem Zusammenprall behandelt werden. Gleich in der nachfolgenden Szene netzte Steffen Kirsch zum 3:5 ein. Die Partie hatte die anrennenden „Hornets“ offenbar viel Kraft gekostet, das letzte Aufbäumen blieb aus. So konnte Simon Heckenberger mit einem Alleingang in der Schlussminute auf 3:6 erhöhen.

Mit dem nicht unbedingt zu erwartenden Sieg in der Pfalz hat sich der EVR den größten Druck genommen, aber gewonnen ist noch nichts. Ans Feiern denken darf man erst, wenn am Freitag auch ein Erfolg gegen Bietigheim gelingt. Dann wäre das Team praktisch durch.

EHC Zweibrücken – EVR 3:6

0:1 (1:14) Mikulic; 0:2 (3:30) Mikulic (A. Katjuschenko, P. Heckenberger; PP1); 0:3 (4:31) Wenter; 1:3 (10:24) Zvonik (Radke); 2:3 (21:00) Schreyer (Werth); 3:4 (52:32) Fellhauer (SH 1); 3:5 (53:20) S. Kirsch (J. Katjuschenko); 3:6 (59:03) S. Heckenberger

Strafen: Zweibrücken 8; EVR 16