Mit 2:5 hat der EV Ravensburg in Regionalliga Südwest bei den Eisbären in Heilbronn verloren. Es war mehr als zwei Drittel lang ein enges Spiel vor der großartigen Kulisse von fast 1400 Zuschauern. Trotz der Niederlage bleibt der EVR Tabellenführer, da Konkurrent Zweibrücken mit 2:4 in Bietigheim patzte.

Eine schöne Geste der Heilbronner gab es bereits vor dem Anpfiff: Die „Eisbären“ hatten in der Kabine für den schwer verunglückten EVR-Spieler Maximilian Lenuweit gesammelt und übergaben den Spendenumschlag dem Ravensburger Team.

Weshalb danach das Spiel für den EVR verloren ging, offenbart ein Blick auf die Strafzeitenstatistik: 29 plus 20 für den EVR; zwölf für Heilbronn. Wer in dieser Wertung ein dermaßen deutliches Übergewicht hat, erarbeitet sich eher selten auch das Mehr an Toren. Allein drei Treffer kassierte der EVR mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Wobei man sich auf Ravensburger Seite am Ende etliche unnötige Auszeiten in der Kühlbox eingestehen musste.

Zunächst hatte es noch danach ausgesehen, als könnten die Oberschwaben den Heilbronnern ihre Weihnachtsparty verderben. In der 5. Minute sorgte die zweite Reihe für das 0:1. Alex Katjuschenko bereitete vor, Jonas Mikulic traf. In der 14 Minute jubelten erstmals die 1400 Eisbären-Anhänger beim Ausgleichstreffer von Stefano Rupp. Mit 1:1 ging es auch in die Pause.

In der ersten Hälfte des zweiten Drittels war es zunächst ein ausgeglichenes Spiel, bis der Kanadier Aiden Wagner das 2:1 erzielte. Wagner war von den Heilbronnern kurzfristig aus Eppelheim in die Käthchenstadt gelotst worden. Unmittelbar nach dem Heilbronner Führungstreffer wurde es richtig eng für den EVR, als erstmals zwei Mann gleichzeitig in die Kühlbox saßen. Eine Strafe kurz danach für Heilbronn konnte nicht genutzt werden, da prompt ein Ravensburger seine „Auszeit“ nahm. In der 35. Minute dann erneut zwei Ravensburger in der Kühlbox. Kevin Malez nutzte die doppelte Überzahl zum 3:1 für Heilbronn. Ein Treffer, der letztlich das Spiel entschied.

Der EVR rannte diesem Rückstand vergeblich hinterher. Die große Chance hatte er in der Endphase des ersten Drittels, als Wagner wegen hohen Stocks zwei plus zwei Minuten kassierte. Immer wieder aber fanden die EVR-Stürmer in Andrew Hare im Heilbronner Kasten ihren Meister. In der 48. Minute wurde der EVR endgültig Opfer seiner Strafzeitenflut. Sören Breiter nutzte eine erneute doppelte Überzahl zum 4:1. Zu allem Überfluss flog nach dem 5:1 in der 50. Minute auch noch Routinier Lubos Sekula wegen eines Stockschlags nach dem Torschuss vom Eis. Wobei man im Ravensburger Lager starke Zweifel anmeldete, ob dafür gleich eine Spieldauerstrafe gerechtfertigt war.

Danach war für den EVR nur noch Ergebniskosmetik drin. Die gelang Dominik Fehr in der Schlussminute, als zur Abwechslung einmal der EVR in Überzahl agieren konnte.

Nachdem der EVR und Zweibrücken gepatzt haben, ist Heilbronn bis auf fünf Punkte an die Spitze herangerückt. Vierter bleibt trotz einer erneuten Niederlage gegen Eppelhem Hügelsheim. Durch die jüngsten Ergebnisse sind aber plötzlich wieder Eppelheim und Bietigheim ganz ordentlich im Rennen und selbst Stuttgart kann sich noch Hoffnungen machen. Gegen die „Rebels“ aus der Landeshauptstadt spielt der EVR am 5. Januar um 18 Uhr in der heimischen Eissporthalle.

Heilbronner EC – EVR 5:2 (1:1; 2:0; 2:1)

0:1 (4:24) Mikulic (A. Katjuschenko); 1:1 (13:57) Rupp (Platz, Malez); 2:1 (31:23) Wagner (S. Breiter); 3:1 (34:40) Malez (S. Breiter, Rupp; PP2); 4:1 (47:59) S. Breiter (Platz, Rupp; PP2); 5:1 (49:02) Mutz (Wagner, Schütz; PP2); 5:2 (59:02) Fehr (S. Heckenberger; PP1)

Strafen: Heilbronn 12; EVR 29 + 20