Gleich mehrere Spieler aus dem Ravensburger Eishockeynachwuchs sind hochklassig aktiv
Nach Julian Lutz hat mit Nikita Quapp ein zweiter Spieler, der seine Wurzeln im Nachwuchs des EV Ravensburg hat, einen Einstiegsvertrag in die nordamerikanische Profiliga NHL erhalten. Die Caroline Hurricanes haben mit dem 22-Jährigen einen „Entry Level Contract“ über zwei Jahre unterzeichnet. Quapp hatte für die kommende Saison bereits bei den Eispiraten Crimmitschau unterschrieben, nimmt aber nun die Chance in Übersee wahr. Zuletzt stand der Goalie für die Düsseldorfer EG auf dem Eis.
Nikita Quapp stand bis 2016 für die Nachwuchsteams des EV Ravensburg auf dem Eis. Als 13-Jähriger wechselte er in Hockey Academy von Red Bull. Die Krefelder Pinguine, die Lausitzer Füchse, die Eisbären Berlin und zuletzt die DEG waren danach Stationen seiner jungen Karriere. 2021 wurde er von den Caroline Hurricanes für die NHL gedraftet.
Nikita Quapp setzt als Torhüter eine Familientradition fort. Sein Vater Waldemar zählte am St. Christinahang in der Oberliga zu den Legenden des EVR. Sechs Jahre lang, bis 2006, hütete er das Tor des EVR. Danach stand er noch sieben Jahre lang im Kader des EV Lindau. Beim EVR war er in diesen Jahren als Torhütertrainer aktiv und nahm auf dem Ravensburger Eis auch seinen Sohn unter seine Fittiche. Mit großem Erfolg, wie sich nun zeigt.
Nikita Quapp ist ein Jahr älter als Julian Lutz und spielte mit ihm gemeinsam in der EVR-Jugend. Lutz wurde 2022 von den Arizona Coyotes für die NHL gedraftet und steht seit letztem Jahr beim NHL-Club Utah Mammoth unter Vertrag. Einem weiteren Spieler der damaligen U 14-EVR-Jugendmannschaft, Philipp Krening, bis 2016 In Ravensburg, ist aktuell ebenfalls ein großer Karrieresprung gelungen. Er steht nach seiner Zeit in der Salzburger Akademie bei Red Bull München unter Vertrag. Trainiert wurde das Trio beim EVR unter anderem von Jahrhundertspieler Jan Piecko.
„Wir sind natürlich stolz darauf, was aus diesen jungen Spielern geworden ist“; sagt EVR-Vorsitzender Winfried Leiprecht. „Es ist auch ein Erfolg unserer Trainer, die in den Kinderjahren die Grundlagen gelegt haben, damit dem Trio nun auf dem Sprung nach ganz oben sind.“ Ein weiterer Spieler aus dieser Mannschaft ist Daniel Bruch, der zuletzt für die Blue Devils Weiden auf dem Eis stand und kommende Saison für Krefeld antreten wird.
Das Quartett aus der U 14 der Saison 2015/16 sind nicht die einzigen einstigen EVR-Jugendspieler, die hochklassig ihre Qualitäten beweisen. Erst jüngst haben die Towerstars den früheren EVR-Nachwuchsspieler Nikita Kessler verpflichtet. Elias Pul, bis zur U 15 und 2019 beim EVR, lief in der vergangenen Saison wie Bruch im Dress der Blue Devils Weiden in der DEL 2 auf. Pul wurde mittlerweile von Ingolstadt verpflichtet.
Zahlreiche andere einstige Nachwuchshoffnungen des EVR sind mittlerweile in den Oberligen oder in der Bayernliga aktiv. Nur einen Wermutstropfen beklagt man beim EVR: Dass die Spieler an andere Standorte gehen müssen, um solche Erfolge zu erzielen. „Man sieht an diesen Beispielen, was für ein Potenzial wir in Ravensburg haben und was möglich wäre, wenn wir nur mehr Eiszeiten über eine zweite Fläche hätten“, sagt Leiprecht.